Deutsche Elektrizitäts-Werke (D. E. W.) Garbe, Lahmeyer & Co.
Aachen, Jülicher Str. 191
Werkstattbau-Süd, 1911, Arch.: Salzmann und Ganzlin




Werkstattbau-Süd, Schnitt
Der Werkstattbau-Süd hat in äußerer Gestaltung und Innenkonstruktion große Ähnlichkeit mit dem kurz zuvor realisierten Werkstattbau-Nord. Der Gebäudekörper ist jedoch ca. 21,6 m tief und hat dementsprechend zwei Stützenreihen, die im Inneren ebenfalls Emporen tragen. Stützen und Unterzüge wurden feuerfest ummantelt, doch gab es für das zweite Geschoß und das Dach Ausnahmeregelungen, weil hier erneut Transmissionen montiert werden sollten. In dem langgestreckten Gebäude (90,92 m) sollten 400 Arbeiter, davon ein Drittel Frauen beschäftigt werden. Das Erdgeschoß diente hauptsächlich zur Lagerung von Rohmaterialien, die Obergeschosse für allgemeine Produktionszwecke. Im Dachgeschoß war eine Verzinnungsanlage mit Schmelz- und Lötöfen und eine Ankerwicklerei untergebracht. Mit Fertigstellung des Werkstattbaus-Süd wurde 1912 die bereits erwähnte Verbindungsbrücke zum Werkstattbau-Nord erstellt.

Erweiterungsbau. Foto 2016
Bereits im Bauantrag von 1911 waren für den Werkstattbau-Süd entlang der Krantzstraße Erweiterungsmöglichkeiten berücksichtigt worden. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die östliche Erweiterung nach Plänen von Johannes Everding. Es ist ein dreigeschossiger Stahlbetonrahmenbau mit großen Rechteckfenstern in den Backsteinfassaden. Nur im 3. Obergeschoß sind noch die kleinteiligen Metallsprossenfenster erhalten. Gleichzeitig mit diesem Erweiterungsbau wurde das Verwaltungsgebäude durch einen verbindenden Baukörper an den Werkstattbau-Süd angeschlossen.

Westlicher Erweiterungsbau. Foto 2016
Die westliche Erweiterung erfolgte 1960/61 nach Entwurf des Architekten Voigt. Es ist ein viergeschossiger Stahlbetonskelettbau, bei dem die Tragkonstruktion auch im äußeren Erscheinungsbild sichtbar wird. In den großen, durch das Skelett gebildeten Fassadenfeldern werden die großen Fensterflächen überwiegend noch durch Metallsprossenfenster gegliedert. Die schmalen Brüstungsfelder sind teilweise aus Beton teilweise aus Backstein.(Walter Buschmann)

Literatur
siehe Werksgeschichte