Helios | Werkskraftwerk
Köln, Venloer Straße 389 (Ehrenfeld)
Westlich der Montagehalle entstand 1894/95 das Werkskraftwerk. Im Zentrum dieser mehrteiligen, ursprünglich wohl backsteinsichtigen, dann weitgehend weiß verputzten Anlage befand sich das Maschinen- und Kesselhaus in einem rechtwinklig zur Montagehalle ausgerichteten, zur Halle giebelständigen Gebäudekörper. An die Halle war zur Heliosstraße ein weiträumiger Schuppen angefügt sowie an der anderen Traufseite die Schmiede und ein weiteres Maschinenhaus. Der Schornstein war dem Maschinen- und Kesselhaus im Westen vorgelagert. Das Kessel- und Maschinenhaus war an beiden Giebeln mit hohen Rundbogenfenstern und in den Giebeldreiecken zusätzlich mit je einem Rundfenster belichtet. Die bis zum Abriss vollständig oder überwiegend zugesetzten Fensteröffnungen hatten kleinsprossige Metallfenster mit strahlenförmiger Sprossenanordnung in den Oberlichtern. Die Halle wurde durch genietete Stahlbinder überspannt. Ursprünglich befanden sich im Maschinenhaus zwei Dampfmaschinen mit einer Leistung von 250 PS. Die Schwungradgeneratoren erzeugten 2kV-Drehstrom, der an den Verbrauchsstellen auf 110Volt abgespannt wurde. Die Halle bot Raum für eine dritte Dampfmaschine. Eine geschmückte Schalttafel mit Uhr im Mittelfeld stand in einer geräumigen Nische an der Westseite des Maschinenhauses. Getrennt durch eine Zwischenwand waren im Kesselhaus vier Kessel mit je 100qm Heizfläche aufgestellt. Elektrische Pumpen – wohl in dem kleinen Maschinenraum an der Schmiede - förderten das Kesselwasser aus 18m tiefen Brunnen. Das Kraftwerk wurde 2015 abgebrochen. (Walter Buschmann)


Literatur

• Andenken an einen Besuch beim Helios, Elektrizitäts-Actiengesellschaft Köln-Ehrenfeld, Barmen 1901

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