Die von Stahlbindern in Strebenfachwerk überspannte Halle nimmt im südlichen Teil die Hakenkaue auf mit Brauseräumen und Aborten in den angesetzten niedrigeren Gebäudetrakten. Im nördlichen Gebäudeteil befindet sich im Untergeschoß die Lohnhalle und darüber die Lampenstube mit Zugang zu den beiden Schächten.
Das Gebäude wurde 1965 im Zusammenhang mit dem Neubau von Schacht 2 umgebaut. Der Wagenumlauf von Schacht 2 wurde durch das Obergeschoß des Gebäudes hindurchgeführt. Das bis dahin als Gemischtkaue genutzte Gebäude wurde in eine Schwarz-Weiß Kaue mit je 966 Haken umorganisiert. Zudem wurden separate Kauen für jugendliche Bergleute mit 200 Haken und eine Steigerkaue für 90 Mann eingerichtet.
Trotz starker Veränderungen vermittelt das überlieferte Bauwerk noch die Organisationsform einer Kaue für eine Schachtanlage mit zur Entstehungszeit 3000 Bergleuten. Sie ist noch der Frühzeit der seit den 1880er Jahren aufkommenden Kauen mit Brauseanlagen zuzurechnen und weist in der baulichen Ausbildung bereits die Differenzierung zwischen dem hallenartigen Ort der Kleideraufbewahrung und den davon baulich abgesetzten Brauseanlagen, Büros und Nebenräumen auf. Da gleichzeitig ein separates Verwaltungsgebäude in repräsentativen Formen errichtet wurde, erklärt sich die relativ nüchterne Formengebung dieses Kauengebäudes, das sich formal an die zeitgleichen Werkbauten der Zeche (vgl. das benachbarte Fördermaschinenhaus von Schacht 1) anlehnt.