Anna I | Die Fördermaschinenhäuser des Hauptschachtes
Alsdorf
Walter Buschmann
Die Fördermaschinenhäuser des Hauptschachtes


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Fasaden der Fördermaschinenhäuser
Backsteindoppelhalle mit Sockelgeschoß und flachgeneigten Satteldächern über genieteten Stahlbindern. In drei Fassaden schlankhochrechteckige Fenster über leicht vorspringendem Sockel. Die Metallsprossenfenster ursprünglich mit engerer Sprossengliederung. Das westliche Fördermaschinenhaus wurde 1922 nach Entwurf von Erberich und Scheeben erbaut, das östliche 1935 in gleicher Formensprache angefügt.

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Dampffördermaschine für die westliche Förderung
Ausstattung: Die westliche Förderung ist mit einer Zwillings-Dampffördermaschine von der Gutehoffnungshütte/Sterkrade 1922/51 ausgestattet. Die Treibscheibe hat einen Durchmesser von 6,0 m (Leistung: 1800 PS. Fördergeschwindigkeit 16 m/s; Seilfahrtgeschwindigkeit 8 m/s). Die östliche Förderung erfolgte mit einer Zwillings-Dampffördermaschine von der Eisenhütte Prinz Rudolph von 1935 (Leistung: 2650 PS. Treibscheibe mit Durchmesser 7,5 m. Fördergeschwindigkeit 16 m/s; Seilfahrtgeschwindigkeit 8 m/s). Die östliche Fördermaschine wurde 1995 demontiert.

Fördermaschinenhäuser und Fördergerüst bilden eine technisch-funktionale Einheit. Es handelt sich um einen seltenen Glücksfall, daß zu dem einzigartigen Fördergerüst noch die aus der Bauzeit stammende Fördermaschine erhalten ist. Die Dampffördermaschine gehört zu einer im Rheinland selten gewordenen Maschinengattung. Gebäude dokumentieren gute Industriearchitektur der 1920er Jahre und stehen in der von Alfred Fischer mit den Bauten für Zeche Königsborn in Bönen-Altenbögge 1912 und Schacht Emil in Essen 1913 begründeten Tradition.