Stahl- und Walzwerk Reusch
Rösrath

Walter Buschmann
Stahl- und Walzwerk Gebr. Reusch in Rösrath-Hoffnungsthal


Geschichte

Die Geschichte der Familie Reusch und besonders der Fa. Gebr. Reusch hat eine weit über Rösrath hinausreichende Bedeutung und ist von hohem Stellenwert für die Entwicklung der eisenschaffenden und eisenverarbeitenden Industrie des Bergischen Landes.

Die Entstehung der Anlage in Hoffnungsthal geht zurück auf den in Zündorf bei Köln am Rhein ansässigen Kaufmann Rudolf Phillipp Boullé. Gegründet auf den für ein Hammerwerk guten Standortbedingungen in dem nördlich von Rösrath gelegenen Volberg mit der Wasserkraft der Sülz, den Erzvorkommen und den Kohlenmeilern in den umliegenden Wäldern erhielt Boullé 1773 die Konzession zur Anlage eines Hammerwerks mit zwei Stab- und einem Reckhammer.

Anfangs erzielte der Hammer gute Ergebnisse, so dass Boullé die Anlage weiterer Hämmer im Sülztal plante. Doch schon sechs Jahre nach Inbetriebnahme kam es 1789 zur Stilllegung und in der Folgezeit zur Demolierung des Hammers. 1805 verkaufte Boullé die Anlage an den in der Färbergasse zu Köln wohnenden Großhändler Heinrich Gallenkamp. Angaben zum Betrieb gibt es erst für das Jahr 1809. Von zwei vorhandenen Hämmern war nur einer in Betrieb. Drei Arbeiter produzierten 150000 Pfd. Stabeisen, das nach Holland, Frankreich, Portugal und Spanien geliefert wurde.

Gallenkamp fiel mit seiner Gattin 1814 einer in Köln wütenden Thypusepedemie zum Opfer. Das zum Verkauf angebotene Hammerwerk wurde 1816 von den Gebrüdern Reusch für 7000 Reichsthaler erworben. Die im Bergischen wöchentlichen Intelligenzblatt 1815 veröffentlichte Verkaufsanzeige ist ein wertvolles Dokument über den baulichen Umfang und die Ausstattung des Hammerwerks.



Die Gründungsanlage

Aus der Bauzeit des Hammers gibt es keine Plan- oder Schriftquellen zur Technik und Architektur der Anlage. Aus Plänen von 1814 und 1828 sowie der Verkaufsanzeige von 1815 ergibt sich folgendes Bild.

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Lageplan
Schon Boullé ließ beginnend am Zechenhäuschen einen 1800m langen Obergraben von 12 Fuß Breite zum Betrieb der Wasserräder anlegen. Der Graben führte in einen von baumbestandenen Dämmen eingefassten länglichen Stauweiher mit regelmäßiger, aus dem Rechteck entwickelter Grundform. An der Zuflussseite im Norden öffnete sich der Weiher mit einer schräg auf den Obergraben zulaufenden Uferkante.

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Schaubild
In sehr prägnanter Lage an der südlichen Schmalseite des Stauweihers wurde das Wohnhaus für den namentlich überlieferten Hammermeister Karl Ludwig Trauen errichtet. Es war ein "nach neuestem Geschmack" eingerichtetes Wohnhaus in Stein mit einer Front zum Tal und der anderen Front zum Weiher orientiert. Zu diesem Haus gehörte ein englischer Garten. Das Wohnhaus wurde 1870 um ein drittes Stockwerk und das ausgebaute Mansarddach erhöht.

Das Hammerwerk lag an der Westseite des Stauweihers, war in einem Gebäude auf Rechteckgrundriss(118x57 Fuß) eingerichtet und bestand nach der Verkaufsanzeige von 1815 aus zwei Stab- und einem Reckhammer, einer Schleifmühle, einer kleinen Handschmiede, dem Eisenmagazin und einer Wohnung im Obergeschoß. Zum Hammerwerk gehörte außerdem ein Kohlenschuppen mit Zimmermannswerkstatt, die Wohnung des "Faktors" und der Hammerschmieden mit Stall für vier Pferde und zwei Kühe.

Nach dem Plan von 1828 zweigten von dem Stauweiher rechtwinklig vier Zuflüsse ab und führten in das Hammerwerk hinein. Zwei Wasserräder sind eingezeichnet, von denen eines zu dieser Zeit eine Ölmühle betrieb.


Die Gebrüder Reusch

Ein exaktes Gründungsdatum der Fa. Gebr. Reusch lässt sich urkundlich nicht nachweisen. Sicher ist, das der Schichtmeister Christian Reusch an mehreren Erzgruben in der Umgebung von Wiehl beteiligt war und zwischen 1760 und 1780 fünf Hammeranlagen bei Wiehl erwarb oder aufbauten: ein Hammer an der sog. Alten Hütte, zwei Hämmer in Ohl (später Bergische Achsenfabrik) und zwei in Oberwiehl. Seit 1763 war Reusch auch an der Hütte Weiershagen beteiligt. Familiensitz und Stammhaus war ein 1774 von Christian Reusch errichtetes prächtiges Doppelhaus in Kleinfischbach bei Wiehl. Als Gebrüder Reusch traten der Kammerrat Heinrich Christian Reusch und der Schultheiß Johann Friedrich Reusch auf. Deren Söhne Friedrich und Carl Daniel erwarben 1816 den Hoffnungsthaler Hammer. Carl Daniel Reusch lebte weiterhin in Kleinfischbach. Friedrich Reusch siedelte um und lebte seit 1816 in Volberg. Die wichtigsten Entwicklungsmaßnahmen der Firma Gebr. Reusch außerhalb Hoffnungsthals war der Bau eines Hochofenwerks 1829 in Ruppichteroth. Von hier aus wurde auch Hoffnungsthal mit Roheisen beliefert. Fünf Jahre später wurde der Hammer in Oberwiehl als Puddelwerk ausgebaut.

Hoffnungsthaler Hämmer, Eisen- und Stahlhammerwerk

Fast 25 Jahre lang betrieben die Gebr. Reusch das Hoffnungsthaler Werk als Reck- und Stahlhammer. Produziert wurde Stab- und Fasseisen, Stahl für Messer, Federn, Beile, Schneide, Schaare und Rutschenfedern. Aus dem Reckhammerbetrieb resultierten platte, vier- und achteckige Eisen. Der Absatz ging nicht mehr ins Ausland, sondern vorwiegend in die Weinanbaugebiete am Rhein.


Puddel- und Walzwerk

Eine wesentliche Änderung brachte 1839 der Bau von zwei Puddelöfen mit einem Kaliber- oder Stabeisenwalzwerk. Der bis dahin im Frischfeuerbetrieb erzeugte Stahl war längst nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber dem zu der Zeit bereits in zahlreichen Puddelwerken erzeugten Puddelstahl. Pläne sind aus dieser Zeit nicht überliefert. Mit Sicherheit erforderten Puddelöfen und Walzanlage den Bau einer neuen Fabrikhalle. Bis in die 1850er Jahre blieb die Ausstattung bei zwei, seit 1858 drei Puddelöfen. Dazu gab es 2-3 Wärmeöfen und 8-9 kleine Schweißfeuer. Die Belegschaft stieg von 58 Arbeitern 1850 auf 81 Arbeiter, 44 Frauen und 117 Kinder 1858. Zu diesem Zeitpunkt waren auch zwei Paar Blechwalzen in Betrieb. Im Hammerwerk gab es einen Puddelhammer, zwei Stabhämmer und einen Breithammer. Zum Transport der Produkte förderte das Unternehmen den Bau der Chaussee durch das Sülztal. Seit 1858 wurden Rohstoffe und Fertigwaren mit einem eigenen Fuhrpark mit 30 Gespannen von und nach dem Firmenlager in Mülheim/Rhein transportiert.


Blechwalzwerk

Schon Anfang der 1860er Jahre gelang die Herstellung von Spezialblechen für die Emaille-Produktion. Die Bleche wurden ein großer geschäftlicher Erfolg, während das Kaliberwalzwerk der Konkurrenz aus dem Ruhrgebiet nicht gewachsen war. 1866 kam es zur baulichen Erweiterung um ein Blechwalzwerk mit Dampfmaschinenantrieb. Der Puddelofenbetrieb wurde erweitert und ein Dampfhammer in Betrieb genommen. 1869 gibt es 6 Puddelöfen, 4 Wärmeöfen, 10 kleine Schweißfeuer, 2 Blechwalzen mit Wasserkraft, 2 Blechwalzen mit Dampfkraft, 1 Puddelhammer, 2 Stabhämmer, 1 Breithammer, 1 Dampfhammer, 1 Röhrenschmiede. Produziert wurden Eisenblech und Stabeisen. Man muss davon ausgehen, dass in diesen drei Jahren die Werksanlage weitgehend erneuert wurde in jener Backsteinarchitektur, die das große Schaubild aus der Zeit um 1895 zeigt.

Die 1879 im Ruhrgebiet aufgenommene Flussstahlproduktion bewirkte in Hoffnungsthal das Ende des Puddelofenbetriebs. Der Flussstahl wurde anfangs in schweren Blöcken vom Stahlwerk bezogen, im Schweißofen erhitzt, mit schweren Dampfhämmern bearbeitet und unter nochmaligem Erhitzen zu langen Stangen ausgeschmiedet. Später wurde vorgewalztes Material in Brammen angeliefert, im Schweißofen erhitzt und zu langen Stäben ausgewalzt. Vermutlich wurde mit Verwendung von Flussstahl die Stahlproduktion in den Puddelöfen aufgegeben.

1887 wurde der Hammerbetrieb aufgegeben und die letzten Hammerwerkseinrichtungen abgebrochen. Eine Schnellwalzenstraße mit Turbinen- und Dampfmaschinenantrieb erweiterte die Leistungsfähigkeit erheblich.

Der Fremdbezug von Stahl musste die Transportprobleme verstärken. Überlegt wurde sogar eine Werksverlegung. Mehrere Projekte für einen verbesserten Materialtransport wurden ausgearbeitet. Schließlich wurde der Bau einer Sekundärbahn von Bensberg nach Hoffnungsthal erreicht. Die Bahn wurde 1890 bis Hoffnungsthal eröffnet. Das um 1895 entstandene Schaubild präsentiert stolz das Bild eines im Wesentlichen zwischen 1866 und 1890 entstandenen Blechwalzwerks mit Eisenbahnanschluss.

Nach einer schon 1929 spürbaren Absatzkrise musste die Produktion 1931 stillgelegt werden. Die Maschinen und die übrige technische Ausstattung wurden verschrottet, die Gebäude verfielen.

1939 gab es den Versuch eines Neuanfangs mit der Produktion von Heizkörpern. Dazu wurden die inzwischen stark schadhaften Gebäude umgebaut. Anstelle der Rundbogenfenster wurden große Rechtecköffnungen in die Fassaden gebrochen. Die südlichen Giebelfassaden des Blechwalzwerks wurden fast völlig erneuert. Bald nach Fertigstellung des Umbaus begann der Zweite Weltkrieg. Für Heizkörper gab es keinen Markt mehr weil der Wohnungsbau weitgehend ruhte. Hoffnungsthal wurde zu einem Rüstungsbetrieb mit der Produktion von Bomben und Granaten. Die Belegschaft erhöhte sich schnell von 100 auf 600, darunter viele Frauen und Fremdarbeiter besonders aus Holland.

Nachdem das Werk kurzzeitig von alliierten Truppen besetzt war, gab es 1948 einen Neuanfang. Die Produktion von Stahlheizkesseln und seit 1949 Stahlradiatoren begründeten ein stetiges Werkswachstum. Gegenüber dem alten Blechwalzwerk verdoppelte sich die von Hallen bebaute Werksfläche. 1964 arbeiteten 400 Beschäftigte im Werk.


Erhaltene Anlagen und Fabrikbauten
Wasserführende Anlagen

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Schaubild
Noch auf die Zeit der Gründungsanlage geht der von Rudolf Phillipp Boullé angelegte Obergraben mit Stauweiher zurück. Der Obergraben beginnt mit Wehr und Schütz am Zechenhäuschen und mündet nach etwa 1800m in den Stauweiher. Die Form des Stauweihers entspricht den ältesten Darstellungen des Hammerwerks von 1814 und 1828. An der Ostseite öffnet sich der Weiher zum Fabrikgebäude. Der Zulauf zur Turbine wird über ein Schütz gesteuert. Jenseits der Turbine wird das Wasser zunächst in einem gewölbten Kanal, dann in einem offenen Graben wieder der Sülz zugeführt. In der südlichen Schmalseite des Weihers befindet sich ebenfalls gesteuert über ein Schütz ein Überlauf. Auch der Überlauf wird anfangs als gewölbter Kanal und jenseits der Straße Zum Hammer als offener Graben bis zur Sülz geführt.


Ehemaliges Hammergebäude | Blechwalzwerk, um 1870 | 1939

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Walzwerk, Fassade. Foto: 2003
Vom Hammergebäude des 18. Jahrhunderts sind vermutlich keine oder nur wenige bauliche Reste in der zum Stauweiher gelegenen Traufwand erhalten geblieben. Hier sind im unverputzten Ziegelmauerwerk noch einige vermauerte, rund- und segmentbogige Öffnungen zu erkennen, durch die das Wasser aus dem Stauweiher zum Antrieb der Wasserräder quer durch das Gebäude geleitet wurde.

Das überlieferte Gebäude ist bis zu der im Lageplan gekennzeichneten inneren Querwand in wesentlichen Teilen um 1870 mit der Umwandlung des Werkes in ein Blechwalzwerk entstanden. Es handelt sich um ein Komplex von verputzten Backsteinhallen mit Satteldächern. Der Komplex endet im Norden mit einem in die nördliche Querwand einbezogenen Schornstein.

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Walzwerk. Foto: Calvelli, 2015
Prägend für das äußere Erscheinungsbild ist der Doppelgiebel der Südfassade mit den Rundfenstern in den Giebeldreiecken und den noch aus der ursprünglichen Backsteinarchitektur resultierenden rahmenden Wandvorlagen.

Seitlich neben diesem Doppelgiebel ist der Sockel des vorderen Schornsteins erhalten. Dahinter schließt sich mit knappem Abstand das Kessel- und Maschinenhaus an (später: Kupferschmiede). Das Maschinenhaus für die zum Antrieb der Blechwalzanlage erforderliche Dampfmaschine ist zum Werkshof giebelständig ausgebildet. Im Giebeldreieck sind die Balken des Dachstuhls und die profilierten Balkenköpfe der Pfetten sichtbar.

Die Außenarchitektur ist generell durch die verputzten Backsteinfassaden und die großen rechteckigen Fensteröffnungen mit gußeisernem Sprossenwerk von 1939 gekennzeichnet. In den Rundfenstern der Südgiebel befinden sich kleinteilige Sprossenfenster wohl aus der Zeit um 1870 mit einer an florale Grundformen erinnernden Sprossengliederung. Am rechten Rundfenster sind als Emblem Schlägel und Eisen montiert.

Im Inneren des Fabrikbaus befindet sich noch die zum Antrieb des Blechwalzwerks 1911 eingebaute Turbine. Es handelt sich um eine Francis-Turbine von Briegleb&Hansen/Gotha. Die etwa 90 bis 95 PS starke Turbine und die ungefähr gegenüberliegende Dampfmaschine trieben die Walzgerüste des Blechwalzwerks.

Schon 1903 war mit der Antriebsachse des Blechwalzwerks auch eine Dynamomaschine zur Stromerzeugung verbunden. Von den in den folgenden Jahrzehnten immer weiter ausgebauten Anlagen zur Stromerzeugung ist ein 1939 erworbener Generator der Fa. Poge/Chemnitz erhalten. An der Wand hinter dem Generator befinden sich zwei Ölabscheider und ein großes Meßinstrument vermutlich zur Angabe der Wasserdurchflussmenge in m³/Minute.

Der Generator wird von einer quer durch den Turbinenraum reichenden Achse über Seile angetrieben. Diese Achse ist mit der Turbine mittels Antriebsrad und Transmissionsriemen verbunden.


Montagehalle | Glüherei, 1911

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Montagehalle. Foto: 2003
Direkt neben dem alten Kontor gelegen, begrenzen die Montagehallen den Werkshof im Westen. Es handelt sich um eine Kombination aus einer großen, zum Werkshof giebelständig angeordnete Halle mit flachem Satteldach, die verbunden ist mit drei rechtwinklig dazu ausgerichten kleineren Hallenschiffen. Die große Halle wird überspannt von Stahlbindern mit Streben- und Ständerfachwerk. In den zweigeschossig aufgebauten Backsteinfassaden befinden sich teilweise vermauerte Segmentbogenfenster. In der Halle ist ein Doppelbrückenkran mit untergehängter, holzverschalter Führungskanzel erhalten.

Die dreischiffige Halle wird von kräftig dimensionierten Holzbindern überspannt. In den eingeschossigen Backsteinwänden befinden sich teilweise zugemauerte Rundbogenöffnungen.

In allen offen gebliebenen Fensteröffnungen der beiden Hallen sind kleinteilige Gusseisenfenster erhalten.

In den Hallen befand sich ursprünglich die Glüherei, in der die Rohstücke zur Vorbereitung des Walzvorganges geglüht wurden. Die Glühöfen wurden seit dem Bau einer Generatorenanlage 1926 von dort mit Wärme versorgt. Vermutlich seit Aufnahme der Produktion von Radiatoren wurden die Hallen zur Montage genutzt.


Bedeutung

Die Werksanlage der Fa. Gebr. Reusch ist von herausragender historischer Bedeutung für die Eisenindustrie des Bergischen Landes. Im Zusammenhang von Fluß, Grabensystem, Stauweiher und Gebäudeanordnung wird noch die Anlageart eines Eisenhammers des 18. Jahrhunderts überliefert. Beeindruckend ist die Ensemblewirkung von Fabrik- und Wohnbauten.

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Hammermeisterwohnhaus. Foto: 2003
Die Einbindung des Hammermeisterwohnhauses in den Staudamm des Weihers und die daraus resultierende dominante landschaftliche Lage des Wohnhauses ist für die Region einzigartig und erinnert an die Hammerschlösser der Oberpfalz. Die Anlage in Hoffnungsthal verkörpert zudem eines der frühen Puddel- und Walzwerke in Deutschland und damit jene Technik in der Stahlerzeugung und -verarbeitung, die wesentlich zur Industriellen Revolution beigetragen hat. Die Architektur der Werksanlage dokumentiert schwerpunktartig den Übergang zu einem verarbeitenden Betrieb der Stahlindustrie. Das zugleich mit Wasser- und Dampfkraft betriebene Blechwalzwerk ist in der Disposition der Baukörper nachvollziehbar. Die technische Ausstattung mit Turbine und Generator belegt eine der möglichen industriellen Nachfolgenutzungen der gegen die Konkurrenz der großen Montanreviere chancenlosen Eisenindustrie in den Ursprungsregionen dieser Branche.


Literatur

• Denkschrift zum hundertjährigen Geschäftsjubiläum der Firma Gebrüder Reusch in Hoffnungsthal. Bez. Köln, Köln 1916
• Geschichtsverein Rösrath(Hg.): Rösrath ein Tor zum Bergischen Land, Rösrath 2000/01
• Jux, Anton: Aus den Anfängen des Hoffnungsthaler Hammers, in: Jahrbuch der Rheinisch-Bergischen Kreises 1939, S. 118-136
• Raab, Kurt: Firmen und Personengeschichte der Gebr. Raab in Kleinfischbach bei Wiehl 1750-1900, Rösrath 1997
• Reusch, Günther: "Dass des Führers Wille werde, dienen wir mit unserem Tun". Die Firma Reusch im Zweiten Weltkrieg, in: Schriftenreihe des Geschichtsvereins für die Gemeinde Rösrath und Umgebung e.V., 5. Band 1/81, Rösrath 1981, S. 70-81
• Rutt, Theodor: Heimatchronik des Rheinisch-Bergischen Kreises, 2. Aufl. Köln 1964
• Rutt, Theodor: Rösrath im Wandel der Geschichte, Rösrath 1970
• Zepp, J.: Die Geschichte des Familienunternehmens Gebr. Reusch, Hoffnungsthal 1966