Zeche Osterfeld 1-2-3 | Kaue und Lampenstube
Oberhausen

Walter Buschmann
Kaue und Lampenstube der Zeche und Kokerei Osterfeld 1-2-3


Kaue und Lampenstube, 1911|1912 | 1949 | Abbruch 1993

Zweigeschossiger Backsteinbau mit Satteldach. Die Kaue war zum Zeitpunkt der Erfassung an drei Fassadenseiten durch Bauten aus jüngerer Zeit eingefaßt. Die freilie­gende zehnachsige Trauffassade war gegliedert durch Wandvorlagen, die sich auf Kämpferhöhe der Obergeschoßfenster zu Stützpfei­lern aufweiteten. Die korbbogigen Fensteröffnungen waren ursprünglich mit Backsteinpfeilern (je zwei pro Fenster) und einem massiven Riegel aus Kunststein unterteilt. Zwischen Pfeilern und Riegel saßen engsprossige Metallfenster. Das System der Fensterteilung fand sich wieder in der Gliederung der Brüstungen durch eingetiefte Wandfelder. Gekehltes, leicht vorkragendes Trauf­gesims aus Kunststein.

Die Kaue war für 5000 Bergleute berechnet. Sie enthielt auch die Lampenstube. Die neue Lampenstube wurde 1949 (Arch. Toni Schwingen) als dreigeschossiger Backsteinbau der nördlichen Trauffassade vorgelagert. Um 1960 wurde die Kaue für Werkstätten umgebaut und die großen Fenster zugemauert.



Gekürzter und für das Internet bearbeiteter Text: Gedruckt mit allen Anmerkungen und Quellenangaben in: Walter Buschmann: Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenrevier. Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet. Gebr. Mann Verlag Berlin 1998


Literatur

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