Chemische Fabrik Kalk (CFK)
Köln, Kalker Hauptstr. 55

Das Unternehmen wurde 1958 unter dem Namen Vorster & Grüneberg gegründet. Über Jahrzehnte hinweg waren die Hauptprodukte Kalisalpeter und Düngemittel. Nebenprodukt war Soda als Grundstoff für die Glas- und Seifenfabrikation. Aus bescheidenen Anfängen mit 10 Arbeitern wuchs ein Betrieb mit ca. 800 Beschäftigten 1914 und etwa 1500 Beschäftigten 1939. Anfang der 1960er Jahre war der Höchststand mit rund 2000 Beschäftigten erreicht. Nach Einstellung der Produktion 1994 wurde das 35 ha große Gelände an die im Eigentum der Stadtsparkasse befindliche GSE Grundstücksentwicklungsgesellschaft verkauft. Aus einem städtebaulichen Wettbewerb zur Neuentwicklung des Geländes ging das Büro 3Pass Architekten siegreich hervor. Um einen zentralen Platz am Wasserturm sollte eine Mischung aus Wohnungen, Büros, Großkino und Läden mit einem Bürgerpark entstehen. Nur teilweise wurde dieses Konzept umgesetzt. Wesentliche Bestandteile der realisierten Planung sind das Polizeipräsidium, das Coloneum als Science Centre und die KölnArcaden. (Walter Buschmann)

In dem 27.000 m² großen Einkaufszentrum KölnArcaden steht eingebunden in das Parkhaus als einziges erhaltenes bauliches Zeugnis der Chemischen Fabrik Kalk der 1904 erbaute Wasserturm. Der 42 Meter hohe Turm entstand nach einer Planung der Düsseldorfer AG für Eisen- und Ofenbau Alphons Custodis. Der sich nach oben verjüngende Turmschaft mit fünf Reihen Rundbogenfenstern trägt einen umkleideten Intze-Behälter mit einem Fassungsgehalt von 250 m³. 2004 wurde der Turm saniert. Nachdem Überlegungen für eine intensivere Nutzung des Turmes erfolglos verliefen, wurde auf Erdgeschoßniveau im Turm eine aus dem Bestand der Chemischen Fabrik Kalk stammende Schalttafel aufgestellt. Turm und Schalttafel sind Teil des Kalker Geschichtspfades, auf dem aufwendig restaurierte historische Technikobjekte von Kalker Firmen präsentiert werden.