Bahnstrecke der Oleftalbahn
Hellenthal, Kall, Schleiden


Walter Buschmann
Die Bahnstrecke


Strecke bei Blumenthal mit Brücke über die Olef. Foto 2006
Die Oleftalbahn ist eine 17,2km lange, eingleisige, fluß- und straßennahe Talbahn. Vom Nordkopf des Ausgangsbahnhofs Kall führt das an die Eifelbahn mittels Weiche angebundene Gleis direkt an der Ostseite des Kaller Empfangsgebäudes vorbei. Nach Durchfahrt durch die Ortslage Kall wendet sich die Trasse dem nordwestlich verlaufenden Urfttal zu, dem sie bis Gemünd folgt, schwenkt dort fast rechtwinklig in einem großen Bogen durch den Gemünder Tunnel in das südwestlich gerichtete Oleftal und folgt diesem bis Hellenthal.
Ortsdurchfahrt Olef. Foto 2006
Eine Besonderheit der Streckenführung ist die Ortsdurchfahrt durch Olef. Diese Ortsdurchfahrt und der straßennahe Ausbau der Strecke bedingten Sicherungsmaßnahmen durch gusseiserne Warntafeln seit etwa 1900 und lautstarke Zugankündigungen durch Dampffeife und Läutewerk an den Übergängen und Ortsdurchfahrten. In Olef musste dem Zug nach Anordnung der Königlichen Eisenbahndirektion Köln von 1913 ein Bahnwärter mit Glocke vorausgehen.

Die Steigungsverhältnisse im Verlauf der Oleftalbahn sind mäßig und für eine Strecke in bergischem Gelände gibt es vergleichsweise wenige Bögen. An vier Stellen werden die Flussläufe von Olef und Urft gekreuzt. Die kleinen Brücken sind aus jüngerer Zeit und in der Substanz nicht erhaltenswert. Bedingt die straßennahe Anlageart sind mit Ausnahme des Gemünder Tunnels keine anspruchsvollen eisenbahntechnische Kunstbauten erforderlich gewesen. Erhalten geblieben ist die zeitgeschichtlich bedeutende Kopframpe in Höddelbusch zur Verladung der für den belgischen Truppenübungsplatz Dreiborn-Vogelsang bestimmten Militärfahrzeuge und Panzer.

Bahnhof Schleiden nach dem Krieg. Foto Franz Albert Heinen
Bahnhof Schleiden. Abbruch Mitte der 80er. Foto Franz Albert Heinen
Zur Strecke gehörten die vier Bahnhöfe Gemünd, Schleiden, Blumenthal und Hellenthal sowie Haltepunkte in Olef und Oberhausen. Der Bahnhof in Gemünd war durch die Güterabfertigung hervorgehoben. Das Empfangsgebäude Schleiden wurde in den Jahren um 1990 abgebrochen, die Gebäude in Gemünd und Hellenthal durch entstellende Umbauten so stark verändert, dass sie nicht mehr als denkmalwert eingestuft werden. Bahnhof und Empfangsgebäude in Kall dienten und dienen sowohl der Eifel- wie auch der Oleftalbahn. Am Endbahnhof Hellenthal gab es eine kleines, im Krieg zerstörtes und nicht wieder aufgebautes Bahnbetriebswerk mit Rechtecklokschuppen, Wasserkran, Kohlen- und Kokslager.

Außer der Strecke sind der Tunnel Gemünd und die Bahnhöfe Kall und Blumenthal Teil des Liniendenkmals Oleftalbahn.