Zollverein-Konsumanstalt 4
Essen, Joseph-Oertgen-Weg 90
Walter Buschmann
Zollverein-Konsumanstalt 4


Zu den acht Konsumanstalten der Zeche Zollverein gehörte auch das Haus Josef-Oertgenweg 90. Diese Konsumanstalt 4 wurde 1900 nahe der Schachtanlage 4/5/11 und in enger Nachbarschaft zur Siedlung Ottekampshof errichtet. Auch die Siedlungen Hegemannshof und Schalker Straße sind nicht weit.

Der dreigeschossige Backsteinbau mit Satteldach wurde als Eckhaus errichtet mit einem kürzeren Flügel zur Ückendorfer Str. und dem längeren Gebäudetrakt zum Josef-Oertgenweg. Besonders betont ist die schmale, schräg gestellte Gebäudeecke mit einem früher durch Zinnen bekrönten Giebel und der Inschrift unter dem Dachfenster „Anno 1900). Die sonst gleichmäßig mit Segmentbogenfenstern gestalteten Fassaden werden gegliedert durch Wandvorlagen, Stockwerks- und Kämpfergesimse, einem mehrfach gestuften Traufgesims und schmalen Ziegelbegleitbändern über den Fensterbögen. Die Fenster im Erdgeschoss hatten ursprünglich mit Rautenornamente verzierte Brüstungen. Sie wurden nach Umnutzung durch einen Möbelladen 1953 durch Entfernung der Brüstungen vergrößert.

In dem Gebäude waren im Erdgeschoß im kürzeren Flügel eine Gastwirtschaft mit rückwärtigem Beamtenzimmer und Eingang von der Gebäudeecke sowie mit separatem Eingang die Konsumanstalt mit „Verkaufsraum für Colonialwaren pp.“ im rechten, längeren Trakt untergebracht. Die Wohnungen im Obergeschoß waren zunächst nur von der Hausrückseite aus zugänglich. Erst 1904 entstand der dritte zur Straße gelegene Hauseingang.


Literatur

• Joachim Großmann: Wanderungen durch Zollverein, Essen 1999
• Meyer, Carl: Geschichte der Bürgermeisterei Stoppenberg, Essen 1914