Zeche & Kokerei Anna | Anna III
Alsdorf
Walter Buschmann
Anna III


Die Außenschachtanlage zur besseren Bewetterung der Grubenbaue im nördlichen Grubenfeld wurde 1911/12 abgeteuft und anschließend mit einem Förderturm versehen. Durch Anfügung zweier Flügelbauten und einer rückwärtigen Halle erhielt die Anlage 1924 und 1929 Kauen- und Betriebseinrichtungen und diente auch zur Seilfahrt. 1953 wurde der Schacht von der 360 zur 460 m Sohle weiter abgeteuft. In einem Aufbau auf dem Turmdach wurde 1955 eine neue Elektrofördermaschine für die gestiegene Belastung (30 statt 20 Personen pro Zug) mit 280 kW installiert. Die Seilfahrt erfolgte seitdem mit drei- statt zweietagigen Förderkörben.


Förderturm

anna_3
Förderturm. Foto 1991
Der Backsteinturm auf quadratischem Grundriß (20 x 20 m) hatte eine Höhe von 21,0 m und war ursprünglich mit einem Zeltdach gedeckt. Zuletzt erhob sich über dem flachgeneigten Satteldach ein 1955 aufgesetzter, quaderförmiger Aufbau in Stahlfachwerkkonstruktion für die Förderma-schine.

Links und rechts waren 1924 an den Turm zwei niedrige Flügelbauten mit Giebelausbildungen zur Vorderfront angefügt worden.

Der Gebäudekörper wurde 1929 rückwärtig ergänzt durch eine Stahlbetonhalle mit Satteldach, die zwischen die verlängerten Flügelbauten eingebunden wurde. In der Halle war die Hakenkaue untergebracht.

Der dominante, dreigeschossige Turmbau war in den Fassaden dreiachsig ausgebildet mit liegenden Rechteckfenstern. Zwischen den Fensterachsen und an den Gebäudeecken war der Gebäudekörper durch Wandvorlagen gegliedert. Die leicht zurückspringenden Wandfelder waren verputzt. Unter den Fenstern des Obergeschosses befand sich in der Vorderfassade die Inschrift: "Eschweiler Bergwerks Verein Anna III“.

Ausstattung: Im Turm befand sich über dem Schacht das genietete Führungsgerüst mit Ablenkscheiben. Im Turmaufsatz saß eine Elektrofördermaschine von 1955 mit einem Elektromo-tor von Siemens-Schuckert (280 PS). Die Fördergeschwindigkeit betrug 8 m/s.

Im linken Flügelbau erstreckten sich hinter dem Hauptzugang die Steigerbüros, Magazin und Markenkontrolle. Die Räume öffneten sich mit Schalterfenstern zum Gangbereich. Der Flur führte in die für 621 Haken eingerichtete Kaue von 1929. Im rechten Flügelbau befanden sich Duschanlagen und Lampenstube.


Lüftergebäude, 1914-16

anna_3
Lüftergebäude und Lüfter. Foto 1991
anna_3
Diffusor und Ventilator. Foto 1991
Die flache Backsteinhalle war mit einem tonnenförmigen Dach gedeckt. In der dreiachsigen Vorderfassade war der Haupteingang mittig angeordnet und wurde über eine Freitreppe erschlossen. Über der Doppeltür befand sich ein Rundfenster. Die übrigen Fenster waren segmentbogig ausgeführt. Zwischen den Fenstern saßen Wandvorlagen. Seitlich neben der Halle stand ein Diffusor auf quadratischem Grundriß und der Ventilator. Das halbkreisförmige Gehäuse des Ventilators und der Difusor waren aus genieteten Stahlblechen gefertigt.

Ausstattung: Elektromotor der Fa. Garbe-Lahmeyer & Co. von 1913 mit einer Leistung von 1100 kW. Die Gebäude und Anlagen der Schachtanlage Anna III wurden 1995 abgebrochen.