Hilbertzkotten
Solingen, Untenrüden 57

Jochem Putsch
Der Hilbertzkotten in Solingen


Der kurz nach dem Ersten Weltkrieg in Fachwerkbauweise errichtete Hilbertzkotten - in Unten-Rüden unweit der Wupper gelegen – ist in seinem äußeren Erscheinungsbild bis heute fast unverändert geblieben. Hilbertz, der Erbauer des Kottens, ließ das Fachwerkgerüst vom Mühlenmeister Mai aus Wüstenhof errichten, der schon viele Wasserräder in den benachbarten Wupperkotten gebaut und immer wieder repariert hatte. Bis zum Jahre 1970 war der Kotten, in dem drei Schleifer als selbständige Heimarbeiter arbeiteten, im Familienbesitz. Bis zuletzt wurden die Schleifsteine und –scheiben von einem zentralen Elektromotor über eine Transmission angetrieben. Der Schleifbetrieb wurde 1979 endgültig aufgegeben. Das Grundstück rund um den Kotten hatte die Familie stets zu intensiven landwirtschaftlichen Nebenerwerb genutzt. Man hielt mehrere Kühe und baute im Garten Obst und Gemüse an. Zur Wasserversorgung von Garten und Tieren diente der am Kotten angelegte und noch heute vorhandene Schöpfteich. Das Gebäude wird heute als Wohnraum genutzt.