Im zweiten Obergeschoss sind noch Metallsprossenfenster, vermutlich aus der Nachkriegszeit, erhalten. Die Westfassade ist zu diesem Zeitpunkt backsteinsichtig und verdeutlicht mit kräftigen Wandvorlagen, Stockwerksgesimsen in Form des Deutschen Bandes, großen Rundbogenfenstern im Haupt- und kleineren Segmentbogenfenstern im Erd- und Dachgeschoß annähernd die ursprüngliche Formensprache. Hier sind auch noch einige Metallsprossenfenster überliefert. Wie historische Fotos der zur Venloer Straße orientierten Trauffassade zeigen, waren die Wandvorlagen pfeilerartig über das Traufgesims hinausgeführt. In den Fensteröffnungen sorgten kleinteilige Metallsprossenfenster mit strahlenförmiger Sprossenführung in den Bögen der Rundbogenfenster für das Tageslicht in den Werkstatt- und Büroräumen. Auf Höhe der Geschoßdecken werden beide Trauffassaden durch Ankerplatten mit Beschlagornamentik belebt.
Der heute am Bau nicht mehr nachvollziehbare Haupteingang zur Halle lag in der Trauffassade zur Venloer Straße mit einer von der Venloer Straße auf die Halle neben dem Verwaltungsgebäude zuführenden, in einem großen Torbogen mit Stufengiebel endenden Gasse. Die in dieser Gasse verlegten Gleise führten durch den Torbogen in die Montagehalle, von dort aus auf das westliche Werksgelände und über Drehscheiben bis zur Ringlinie der Versuchsbahn. Die Halle war außerdem direkt von der Heliosstraße aus ursprünglich nur durch zwei große Öffnungen zugänglich.
Die seitlichen Begleitbauten waren zum Mittelschiff im Erd- und Obergeschoß geöffnet und fungierten dadurch wie Seitenschiffe in einem durchgehenden, zwischen den äußeren Backsteinwänden sich erstreckenden Raum mit der mittigen Halle und den seitlichen, emporenartigen Geschoßflächen der Begleitflügel. Das Mittelschiff diente zur Montage großer Maschinen und Herstellung der Generatoren für Gleich- und Wechselstrombetrieb mit den dafür notwendigen großformatigen Arbeitsmaschinen. Auf den Galerien der Seitenschiffe wurden elektrische Apparate, Zähler, Instrumente, Schalter etc. gefertigt. Historische Fotos und Beschreibungen zeigen, dass die Maschinen im Mittelschiff zu Gruppen zusammengefasst waren und jede Maschinengruppe von einem Elektromotor über Transmissionswellen und Riemen angetrieben wurde. Ein durchgängiger Einzelantrieb der Maschinen mit Elektromotoren hatte sich nicht als rationell erwiesen. Gelobt wurde die saubere und geräuscharme Atmosphäre in der Halle. Stärker noch als im Mittelschiff waren in den Seitenschiffen die Kleinmaschinen für Massenfabrikation durch ein eigentlich noch zum Dampfmaschinenzeitalter gehörendes Gewirr aus Transmissionswellen und –riemen gekennzeichnet. Die Verheißungen des Elektrozeitalters – jede Maschine sein eigener Antrieb - waren hier noch nicht realisiert worden.
Das Innenraum-Erlebnis der Montagehalle wird heute durch die 1957 für den Supermarkt eingebaute Zwischendecke stark beeinträchtigt. In jüngerer Zeit wurde der Südgiebel zum Ehrenfeldgürtel durch eine Stahl- /Glasfassade geschlossen.
In den Obergeschossen der Begleitbauten waren Büroräume, u. a. das als Großraumbüro organisierte „Technische Bureau“ untergebracht. (Walter Buschmann)