Gartenstadt-Nord
Köln, Altonaer Platz 1–3
Die großflächige Wohnanlage der Gartenstadt-Nord im Süden von Longerich entstand seit 1957. Bauherren waren die GAG Köln, Aachener Gemeinnützige und die Deutsche Wohnungsgesellschaft, Köln (DeWoG). Am Entwurf waren mehrere Architekten beteiligt, darunter Herbert Neubert. Neubert war 1947 bis 1968 technischer Direktor der GAG und prägte wesentlich den Wohnungsbau in der Stadt Köln in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Gartenstadt-Nord wurde hauptsächlich für Beschäftigte der Esso-Raffinerie und Ford-Arbeiter gebaut. Die nahe gelegene Esso-Raffinerie wurde am 16. 12. 1958 in Betrieb genommen. Für die Esso Mitarbeiter entstanden überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser mit einer Wohnfläche von ca. 103 m². Die von der GAG errichteten Punkthäuser waren Wohnheime für Ford.

In Ergänzung zu den ausgedehnten, mit Einfamilienhäusern bebauten Flächen, entstanden dreigeschossige Sechsfamilienhäuser und Punkthäuser mit Y-Grundriß. Die Punkthäuser bilden eine zusammengehörige Baugruppe am Altonaer Platz. Zweigeschossige Häuser mit Läden und Gastronomie umrahmen den Platz. Die Mischung von Haustypen war charakteristisch für die 1950er Jahre.
Typisch für die Kölner Situation war die Deckung des Wohnraumbedarfs für die Industrie durch gemeinnützige Wohnbaugesellschaften. Die Einfamilienhäuser sind in das Eigentum der Bewohner übergewechselt. Die Punkthäuser gehören zum Hausbestand der GAG. (Walter Buschmann)