Bahnhof Kall
Kall, Bahnhofstraße 13


Walter Buschmann
Bahnhof Kall


Empfangsgebäude Bahnhof Kall. Foto um 1955
Bahnhof Kall mit der Eingangsituation zur Schalterhalle. Foto 2012
Der im Krieg weitgehend zerstörte Ursprungsbau wurde 1951/52 ersetzt durch den vorhandenen Neubau. Es handelt sich um ein eingeschossiges Bauwerk aus Bruchstein und verputztem Massivmauerwerk mit Walm- und Satteldächern. Der lang gestreckte Bau wird an zentraler Stelle durch einen giebelständigen Querflügel für die Güter- und Gepäckabfertigung gegliedert. In dem längeren Flügelbau befindet sich im Norden die Bahnhofsgaststätte mit früher bewirtschaftetem Wartesaal, und auf der anderen Seite der Schalterhalle die Räume für die Güter- und Gepäckabfertigung sowie sonstige Funktionsräume für den Bahnhofsbetrieb. Direkt im Anschluss an den Querflügel gibt es vor der Schalterhalle zur Stadtseite einen in den Gebäudekörper eingezogenen loggiaartigen Unterstand. Das Dach wird hier von zwei kräftigen Bruchsteinpfeilern getragen. Analog findet sich auch auf der Gleisseite ein solcher Unterstand, der jedoch dem Baukörper mittels angeschlepptem Dach vorgelagert ist. Beide Flügelbauten werden durch große Rechteckfenster über dem bis zu den Sohlbänken reichenden Bruchsteinsockel mit Holzfenstern belichtet. Kräftig dimensionierte Fensterkreuze proportionieren die Öffnungen. Die Fenster im Querflügel sind kleiner ausgebildet. Mittig in beiden Giebeln dieses Querflügels befinden sich große Holztore. Im straßenseitigen Giebel ist die Bahnhofsuhr außermittig angeordnet.

Schalterhalle vor dem Umbau. Foto 2006
Im Inneren ist die Schalterhalle mit dem Fußbodenbelag aus Natursteinplatten und einem umlaufenden, bis zur Unterkante der Schalteröffnungen reichenden Natursteinsockel weitgehend erhalten. Neben den Schalterfenstern sind auch die Gepäckaufgabe und die Heizkörperabdeckungen unter den schmalen, hochrecheckigen Fenstern mit Metallgitterwerk erhalten. Auch die Glastüren zur Stadtseite gehören mit den Beschlägen noch zur historischen Ausstattung. Im Wartesaal befindet sich ein raumhohes Wandgemälde mit den Sehenswürdigkeiten der Eifel.

Bahnsteig Bahnhof Kall mit Einhausung für die Treppe zum Personentunnel. Foto 2006
Stellwerk am Bahnhof Kall. Foto 2006 Conrad Franz
Von der Schalterhalle aus führt eine Treppe zum Mittelbahnsteig, der vom Empfangsgebäude durch das Gleis der Oleftalbahn getrennt ist. Der Ausstieg zum Bahnsteig ist mit einer geschwungener Einhausung in der typischen Linienführung der 1950er Jahre überdacht. Die zum Bahnsteig führende Treppe wird zusätzlich durch Rundfenster in den verputzten Seitenwänden der Einhausung belichtet. Für den witterungsgeschützten Aufenthalt der Reisegäste befindet sich auf dem Mittelbahnsteig ein an zwei Seiten offenes Wartehäuschen mit Flachdach, dass mit seinen Putzfassaden mit der Einhausung des Treppenabgangs korrespondiert.

Zum Bahnhof gehört im Norden das Stellwerk Kf. Das Stellwerk ist ein turmartiges Bauwerk mit Natursteinwänden und einem umlaufendem Fensterband unter dem auskragenden, flach geneigten Zeltdach. Die Fensterflächen sind schräg nach oben ausgestellt. Die technische Ausstattung des Gleisbildstellwerks der Bauform SpDrL30 stammt von 1961.