Krupp | Preß- & Hammerwerk
Essen, Altendorfer Straße
Walter Buschmann
Preß- & Hammerwerk


Eine ähnlich anspruchsvolle architektonische Gestaltung wie die VIII. Mechanische Werstatt erhielt die gegenüber an der Altendorfer Straße 1916 errichtete Halle für das Preß- und Hammerwerk.
eisenhuette
Außenansicht
Die architektonische Gestaltung des Hallenbaus folgt den Gestaltungsprinzipien der Architektur an der Schwelle zur "Klassischen Moderne". Die Stahlkonstruktion wurde nach Osten mit einer massiv aus Backstein gemauerten Fassade versehen. Damit erhielt die architektonische Form eine unmittelbar aus der inneren Konstruktion nicht abzuleitende repräsentative Schwere, die nach maßgeblichen Architekturauffassungen jener Zeit notwendig war, um an die damals allgemein vorherrschenden Gewohnheiten des architektonischen Sehens anschließen zu können(vgl. Turbinenfabrik der AEG von Peter Behrens). Bei dem Krupp’schen Preß- und Hammerwerk von 1916 wurde diese Architekturvorstellung genutzt, um in Verbindung mit der VIII. Mechanischen Werkstatt ein Ensemble von eindrucksvoll repräsentativer Ausdruckskraft zu schaffen, um die Gußstahlfabrik an einer besonders sensiblen Stelle der Außenwelt eindringlich darstellen zu können. Die Seitenfassaden der Halle waren in Stahlfachwerk ausgebildet.
eisenhuette
Innenansicht während des Produktionsprozesses
In der dreischiffigen Halle waren schwere Preß- und Hammeranlagen zur Bearbeitung unförmiger Werkstücke aufgestellt.

Die Halle wurde mehrfach sowohl in Längsrichtung wie auch durch Anbau weiterer Seitenschiffe erweitert. An der Altendorfer Straße entstand in den 1930er Jahren ein Sozial- und Bürogebäude in Backsteinarchitektur.

Mitte der 1980er Jahre sollte der Hallenkomplex vollständig zugunsten eines Möbel-Kaufhauses abgebrochen werden. Nach langwierigen Verhandlungen gelang die Erhaltung der 1916 errichteten Kernhalle. Anbauten und das Sozial- und Bürogebäude wurden abgebrochen. In die Halle wurden für das Möbel-Kaufhaus Parkdecks in Stahlkonstruktion eingebaut.