An die südliche Traufwand der VIII. Mechanischen Werkstatt wurde 1906 teilweise ein weiteres Schiff angefügt, das bis an die östliche Schmalseite des Gebäudes heranreicht. Dieses vierte Schiff wurde in der Nachkriegszeit durch die seit 1948 hier produzierende Firma AEG-Kanis ergänzt, so dass es seither eingeschossig der südlichen Traufwand in ganzer Länge vorgestellt ist.
Dabei kann dieser Produktionssektor, der sich in dieser Halle repräsentiert als besonders charakteristisch für die Fa. Krupp und die dortigen Arbeits- und Produktionsverhältnisse angesehen werden. Die erste, noch wasserbetriebene mechanische Werkstatt hatte Friedrich Krupp am ersten Produktionsstandort an der Berne eingerichtet. 1835/36 entstand dann die erste, mit Dampfmaschinenantrieb ausgestattete mechanische Werkstatt an der Altendorfer Straße, der noch sechs weitere Werkstattbauten mit gleicher Antriebsart folgten bis dann 1901 die VIII. Mechanische Werkstatt mit drehstrombetriebenen Werkzeugmaschinen folgte.
Die Größe der Halle, ihre Raumaufteilung und Belichtung vermag noch einen Eindruck von den hier herrschenden Arbeitsbedingungen zu vermitteln. Die noch erhaltenen technischen Ausstattungsstücke (Laufkatzenkran, Drehkräne) und die Meisterbuden sind ebenfalls Dokumente für die Arbeitsorganisation in dieser Halle.
Die 8. Mechanische Werkstatt mit den drehstrombetriebenen Werkzeugmaschinen dokumentiert eine zur Jahrhundertwende sich etablierende neue Form der Arbeitsorganisation mit durchweg elektrisch angetriebenen Bearbeitungsmaschinen.
Das jüngste Bauteil in diesem Komplex, das 1951 südlich an die 8. Mechanische Werkstatt angebaute vierte Schiff stammt aus einer für das Unternehmen höchst problematischen Zeit. Die lang anhaltende Diskussion um die Mitschuld der deutschen Industrie an der NS-Zeit und am 2. Weltkrieg, und über die besondere Rolle, die Krupp dabei spielte führte zu Teildemontagen und Verzögerungen bei den dringend erwarteten Genehmigungen zur Wiederaufnahme der Produktion auf dem Gelände. In diesem Fall war es die sich hier zunächst anmietende Fa. AEG-Kanis, die für eine Fortsetzung der produzierenden Funktion auf dem Standort sorgte und nach Kauf der Halle 1951 das Schiff 4 auf die heutigen Dimensionen ausbaute.