1922 bis 1926 wurde Schacht 11 abgeteuft und 1928 in Betrieb genommen. Der mit einem Strebengerüst in Fachwerkbauweise (Seilscheibenträger in Vollwandkonstruktion), Schachthalle und Separation ausgestattete Schacht wurde anstelle der Kaue auf gleicher Linie mit Schacht 4 angeordnet, so dass der Eindruck des lang gestreckten, breiten Zechenplatzes erhalten blieb. Als Ersatz für die alte Kaue wurde um 1925 ein neues Kauen- und Verwaltungsgebäude direkt an der Katernberger Straße errichtet. Schachtanlage und das Kauen- und Verwaltungsgebäude wurden möglicherweise von dem sonst stärker im östlichen Ruhrgebiet (Kokerei Hansa, Zeche Minister Stein) tätigen Helmuth von Stegmann und Stein entworfen.
Mit Bau und Inbetriebnahme des neuen Zentralschachtes Zollverein 12 (1928 - 32) war auch das Ausbaukonzept der gerade fertig gestellten Schachtanlage 4/5/11 hinfällig. Der Schacht 4 wurde umgebaut und erhielt ein neues Fördergerüst mit Schachthalle. Schacht 5 wurde abgebrochen und verfüllt. Das Fördergerüst von Schacht 11 wurde auf die Schachtanlage Holland 4 in Gelsenkirchen umgesetzt (erhalten).
Die Anlage blieb mit den Schächten 4 und 11 für Seilfahrt, Bewetterung und Materialtransport bis 1986 in Betrieb.
Seit 1995 gab es intensive Bemühungen um eine Nutzung der denkmalwerten Gebäude. Nach zwischenzeitlichen Abbrüchen ist noch die Südzeile des Zechenplatzes, Maschinenhaus und das Kauen- und Verwaltungsgebäude erhalten. Unter dem Namen „Triple Z“ wurde eine nur für diesen Bereich tätige Entwicklungsgesellschaft gegründet. Die Gebäude wurden umgebaut und vermietet. Bis 2004 siedelten sich 55 Mieterfirmen mit insgesamt 350 Arbeitsplätzen an. Die Schachtanlage ist ein gesuchter und erfolgreicher Standort neuer Gewerbeentwicklung im Essener Nordwesten.
• Die Entwickelung des niederrheinisch-westfälischen Steinkohlen-Bergbaus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 12 Bd, Bd. VIII Disposition der Tagesanlagen, Dampferzeugung, Centralkondensation, Luftkompression, Elektrische Centralen, Berlin 1905
• Geschichtswerkstatt Zollverein(Hg.): Zeche Zollverein. Einblicke in die Geschichte eines großen Bergwerks, Essen 1996
• Großmann, Joachim: Wanderungen durch Zollverein. Das Bergwerk und seine industrielle Landschaft, Essen 1999
• Mainzer, Udo(Hg.): Zeche und Kokerei Zollverein. Das Weltkulturerbe, Worms 2006
• Reif, Heinz/ Winter, Michael: Essener Zechen. Zeugnisse der Bergbaugeschichte, Essen 1986
• Vereinigte Stahlwerke (Hg.), Die Steinkohlenbergwerke der Vereinigten Stahlwerke. Die Schachtanlage Zollverein in Essen-Katernberg, 2 Bd. o.J., o.O. (Essen 1934)
• Walter Buschmann: Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau (=Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes), Berlin 1998
• Wilhelm Busch: Fritz Schupp, Martin Kremmer. Bergbauarchitektur (= Arbeitsheft 13 Landeskonservator Rheinland), Köln 1980