Zeche Mönkhofsbank
Essen, Wichteltal 258


Walter Buschmann
Zeche Mönkhofsbank


Die nach dem urkundlich erstmals 1546 genannten Mönkhof benannte Zeche war wahrscheinlich schon 1673 in Betrieb. Für die Zeit um 1800 ist mit Sicherheit Kohleabbau durch die Zeche überliefert. Alte Flözkarten zeigen im Wichteltal Zechenhaus und Mundloch von Mönkhofsbank in enger Nachbarschaft zur Zeche Charlotte.

1833 wurde Mutung auf den Abbau der Kohle unter der Stollensohle eingelegt und 1836 erfolgte die Verleihung, die 1838 noch einmal erneuert wurde. 1839 war Ab-teufbeginn für den Tiefbauschacht. 1840 wurde bei 42 Lachter (= 52,2 m) die erste Tiefbausohle hergerichtet und 1841 in das fertig gestellte Maschinengebäude eine 14 Zoll (= 36,6 cm) Wasserhaltungs- und Fördermaschine aufgestellt und noch im gleichen Jahr in Betrieb genommen. Bis 1845 wurde als zweite Maschine eine 64 Zoll (= 170,0 m) Wasserhaltungsmaschine eingebaut. Die Maschinen wurden mit vier, später sechs Kesseln betrieben. Dem Schachthaus vorgelagert war ein 1847 bereits verzeichnetes Zechenhaus. Gemeinsam mit der Grube Charlotte wurde 1848 eine Pferdebahn angelegt, die dem Wichteltal folgend bis zur Ruhr und im weiteren Verlauf bis zur Prinz-Wilhelm-Bahn führte. 1850 wurden 21.062 t Kohle gefördert; damit stand Mönkhofsbank an 37. Stelle aller Zechen im Ruhrgebiet. Nachdem der Schacht 1854 auf 75 Lachter (= 156,7 m) abgeteuft worden war, zwangen starke Wasserzuflüsse 1857 zur Einstellung des Betriebes.


Schachthaus

Das 1838-41 erbaute Schachthaus ist ohne Dach bis in eine Höhe von etwa 6,0 m erhalten. Es ist erbaut aus Bruchsteinmauerwerk (Ruhrsandstein) in wildem Verband. Der rechteckige Gebäudekörper misst in der Grundfläche etwa 10,0 x 15,0 m. Südlich schließt an der Hangseite eine Bruchsteinmauer an, die zum Kesselhaus gehört.

eisenhuette
Foto des stark überwucherten Schachthauses
Der verfüllte Schacht lag an der hangseitigen Rückwand des Gebäudes, hatte einen rechteckigen Querschnitt (4,94 x 2,25 m) und war in Eichenholz ausgezimmert.

Innen ist das Gebäude unterteilt durch eine schwächere Längswand und am Schacht durch eine sehr starke Querwand (1,9 m), die wohl den Balancier der Wasserhaltungsmaschine (nicht erhalten) trug. Die Wasserhaltungsmaschine war eine einfach wirkende Hochdruckdampfmaschine, für die eine Leistung von 145 PS angenommen wurde. Der mächtige, stehende 64 Zoll-Zylinder war mit einem hölzernen Mantel umgeben.

Die Maschine betrieb eine Pumpe, von der Teile 1952 beim Leerpumpen des Schachtes geborgen werden konnten und heute im Deutschen Bergbau-Museum Bochum aufbewahrt werden. Es handelt sich um einen Pumpenzylinder aus Gusseisen (3,4 m, f 42 cm). Die Hublänge beträgt 2,7 m. Bei einer Hubzahl von 7 pro Minute konnten etwa 2 m3 Wasser gehoben werden (Die zur Stilllegung zwingenden Wasserzuflüsse betrugen nach Achepohl 3 cbm pro Minute). Es ist die älteste noch in Resten erhaltene Gestängepumpe des Ruhrgebietes.

Die Anordnung der 20 PS starken Förder- und Wasserhaltungsmaschine und die Lage der Kessel lässt sich im derzeitigen, stark zerfallenen und bewachsenen Zustand der Ruine nicht bestimmen. Mit Sicherheit war das Schachthaus ursprünglich größer und erhielt erst durch Abbrüche seine jetzige reduzierte Form.


Literatur

• L. Achepohl, Das niederrheinisch-westfälische Bergwerks-Industrie-Gebiet. 1. Aufl. 1888, 2. Aufl. Berlin 1894
• Behrens, Hedwig: Franz Dinnendahl 1775-1826, Köln 1970
• Buschmann, Walter: Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau, Berlin 1998
• Friedrich Carl Devens, Statistik des Kreises Essen für die Jahre 1859-1861, Essen 1863
• Führer durch die rheinisch-westfälische Bergwerks-Industrie. Mit zahlreichen Situationsplänen, Profilen, graphischen Darstellungen und einer Übersichtskarte. W. Forschpieper (Hg.), Oberhausen 1880
• Gerhard Gebhardt, Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen, Essen 1957
• Wüstenfeld, Gustav Adolf: Frühe Stätten des Ruhrbergbaus, Witten 1975.
• Kurt Pfläging, Die Wiege des Ruhrkohlen-Bergbaus. Die Geschichte der Zechen im südlichen Ruhrgebiet, Essen 1987
• Carl Koschwitz, Die Hochbauten auf den Steinkohlenzechen des Ruhrgebietes (= Beiträge zur Landeskunde des Ruhrgebietes Heft 4), Essen 1930
• Wilhelm und Gertrude Hermann, Die alten Zechen an der Ruhr, Königstein/Taunus 3. Aufl. 1981
• Joachim Huske, Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Bochum 1987
• Jacobi, Ludwig/Herrmann, Wilhelm: Das Berg-, Hütten- und Gewerbe-Wesen des Regierungsbezirks Arnsberg in statistischer Darstellung, Iserlohn 1857
• Lehnhäuser, Anton: Vom alten Bergbau, in: ders., Heimatbilder. 70 Darstellungen aus der Geschichte des Hochstifts Essen, (Essen-)Steele, 1926