Düsseldorfer Handelshafen
Düsseldorf
Ralf Herkrath
Düsseldorfer Handelshafen


Der Düsseldorfer Handelshafen und seine Entwicklung bis 2001

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Schaubild des Zoll- und Handelshafens von 1896
Der alte Hafen von Düsseldorf am Rheinwerft diente nur dem Umschlag von Handelsgütern, da sich die Schwerindustrie der Eisenbahn als Verkehrsträger bediente. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die logistische Kapazität des alten Hafens erschöpft und 1890 wurde mit dem Bau eines neuen Handelshafens in der Lausward begonnen. Der neue Handelshafen wurde 1896 offiziell dem Verkehr übergeben, konnte jedoch schon vorher abschnittsweise in Betrieb genommen werden. Der sichere Güterumschlag in sehr kurzer Zeit und eine gute Verbindung an die Eisenbahnlinien, sowie seine technische Ausstattung (elektrische Kräne, Beleuchtung, etc.) waren zu dieser Zeit vorbildlich. Im neuen Hafen wurde hauptsächlich Baumaterial, Holz, Nahrungs- und Futtermittel umgeschlagen, so entstanden an den Hafenbecken viele, z. T. sehr hohe Lagerhäuser- und Schüttgutbehälter. Der neue Düsseldorfer Hafen bestand aus zwei in den Wasserflächen getrennten Teilen. Der stromabwärts gelegene kleinere Hafenteil war der Petroleumhafen (heute Landtag, Funkturm) Die südliche Wasserfläche teilte sich in verschiedene Hafenbecken (Zollhafen, Handelshafen, Holzhafen und Sicherheitshafen). Nach vielen Erweiterungsvorschlägen auch an anderen Orten wurde die Hafenentwickelung 1964 mit dem Becken Lausward 11 abgeschlossen.

Seit 1969 wurde der Hafen Bestandteil einer städtebaulichen Überlegung neue Entwickelungsgebiete für die Düsseldorfer City zu erschließen und die Hafenflächen umzunutzen. 1978 konnte die erste städtebauliche Vision mit dem Bau des Funkturms, des Landtags und der Komplettierung der Rheinuferpromenade auf dem Gelände des gefüllten Petroleumhafens realisiert werden.

Für den Bereich am Landtag war vom Rat der Stadt Düsseldorf eine gemischte Nutzung (unter anderem mit Wohnen) vorgesehen worden. Die Funktionsmischung konnte jedoch wegen Emissionen auf dem noch genutzten Hafengelände nicht umgesetzt werden. 1989 wurde aufgrund dieser Entwickelung die Nutzungskonzeption für den Bereich des Handelshafens festgelegt. Hier sollten Medieneinrichtungen mit ergänzenden Betrieben, Büroflächen für kreative Berufe und kulturelle Einrichtungen zugelassen werden. Die Umstrukturierung sollte in Kooperation mit den ansässigen Gewerbebetrieben bis zum Jahr 2010 stattfinden, ist heute jedoch so gut wie abgeschlossen. Die nächste Ausbaustufe der Medienmeile Hafen ist die Landzunge entlang der Speditionsstraße zwischen Handelshafen und Holzhafen.

Da in Düsseldorf kaum noch Entwickelungsflächen zur Verfügung stehen, ist die Stadt hauptsächlich auf eine Innenentwickelung angewiesen (Umstrukturierung brach fallender Flächen). Die schnelle Umstrukturierung zeigt den hohen Entwickelungs- und Investitionsdruck der auf den Hafenflächen liegt.